Frei nach Beuys: Jeder Mensch ist ein Zeichner

Wir zeichnen von Kindesbeinen an. Zeichnen und schreiben mit der Hand ist etwas Alltägliches, eine Form der Kommunikation, ein Weg von innen nach aussen, noch. Die Handschrift und Handzeichnung verweist auf die Einmaligkeit jedes Menschen. Das Museum für Zeichnung greift die gesamte Bandbreite des Zeichnens auf, von den Felszeichnungen, der großen Kunst bis zu Telefonkritzeleien, Tattoos und Wegbeschreibungen auf Notizzetteln. Es stellt Fragen danach, warum wir zeichnen, aus anthropologischer, aus philosophischer, aus künstlerischer Sicht. Gezeichnete Linien weisen über die eigenen Grenzen, die eigene Existenz hinaus, bilden eine Verlängerung desjenigen der zeichnet in andere Räume.  Diese zu erkunden und vorzustellen ist die Aufgabe des Museums für Zeichnung.

Was ist neu?

Das Museum für Zeichnung ist ein Museum, dass nicht die Künste, den Alltag und die verschiedenen Forschungsgebiete der Wissenschaft voneinander trennt. Viele Themen werden interdisziplinär aufbereitet in Gesprächen, Vorträgen, Texten, Symposien. Das Museum für Zeichnung verfügt über eine eigene Sammlung bestehend aus Originalzeichnungen und aus vervielfältigten „Fundstücken“, wie Postkarten, Zeitungsfotos, Abbildungen aus Zeitschriften und Büchern, wodurch weder konservatorische Einschränkungen, noch Grössenunterschiede oder mangelnde Verfügbarkeit berücksichtigt werden müssen. Die Sammlung wächst nach subjektiven Kriterien heran und ist dem spielerischen Umgang mit dem Material geschuldet. Das Spiel mit Querverweisen und Bezügen führt zu subjektiv und intuitiv geprägten Zusammenstellungen auf den Wandpaneelen. Die Abbildungen ersetzen nicht die Originale, sie verweisen auf sie. Sie dürfen in die Hand genommen werden.